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Internet: Surfer-Software von AMIGA Technologies

Zum Abheben

Bisher war die Auswahl an Programmen recht �bersichtlich, wenn man im Internet surfen wollte. Doch das Netzpaket von AMIGA Technologies besteht nur aus neuer, oft grafisch schick aufgemachter Software. Wir haben vorab einen Blick darauf werfen k�nnen.

von David G�hler

Das Internet - unendliche Weiten, unendliche Kosten? Gerade der preiswerte Amiga 1200 bietet sich mit seinen v�llig ausreichenden Leistungen als preiswertes Computer-Modell f�r alle an, die nur surfen wollen und von Computern noch wenig Ahnung haben.

Zwar war die Software f�r Amiga-Rechner schon recht gut, aber es fehlte bisher doch ein World-Wide-Web-Anzeiger (neudeutsch �Browser� genannt), der auf der H�he der Zeit ist und vor allem absturzsicher l�uft, sowie ein Mail-Programm, das ohne Umstand neben Texten auch Bilder und T�ne verschicken kann.

Mit dem �Internet-Surfer-Paket�, das neben einem Amiga 1200 mit Festplatte sowie Magic-Software-Paket ein 14400-Modem und reichlich Internet-Software beinhaltet, will AMIGA Technologies den preiswerten und leichten Einstieg ins Internet wagen. Die Software liegt fertig eingerichtet auf der Festplatte und mu� nicht weiter installiert werden. Allerdings ist selbstverst�ndlich die Anmeldung bei einem Internet-Anbieter - Provider genannt - n�tig.

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Total einfach: Mit dem Setup-Programm ist die Anmeldung und Einbindung ins Internet ein Klacks

Da AMIGA Technologies sich vertraglich mit IBM gebunden hat, stehen etwas mehr als 30 Einw�hlpunkte in Deutschland zur Verf�gung, zu denen man sich mit dem Modem �ber die Telefonleitung zu verbinden hat. Alle erforderlichen Daten werden mit dem sehr sch�n gemachten Programm �Internet-Setup� abgefragt und kontrolliert. Ist die (kostenlose) Registrierung �ber eine 0130-Nummer gelungen, kann es per Modem losgehen. 100 kostenlose Stunden kann man unbeschwert bummeln, danach kostet jede weitere Stunde Geld.

World Wide Web

Die gr��te Faszination geht sicher vom World Wide Web aus (kurz WWW genannt). Der Anzeiger �MindWalker� ist eine Neuentwicklung von Oliver Wagner und bedient sich - wie schon das bekannte AMosaic - der MUI-Libraries, um ein schickes und funktionelles �u�eres zu pr�sentieren. Es unterst�tzt dabei schon die neuen Funktionen von MUI 3.1 wie Sprechblasenhilfe und aufklappbare Listen.

Die Bedienung ist gewohnt einfach und intuitiv. Das Programm zeigt alle Bilder tadelos �ber Datatypes an und ist w�hrend des Ladens nicht blockiert. Man kann das �Ziehen� einer Seite jederzeit abbrechen - ein gro�er Vorteil gegen�ber AMosaic 2.0.

Mindwalker Bild
Gut surf: Der �Mindwalker� ist eine schicke MUI-Applikation, die AMosaic durchaus Paroli bietet

Auch die Konfiguration - wie die Wahl der gew�nschten Schriftarten und anderes - geht per Men� und Requestern leicht von der Hand.

Das Programm kennt alle Kommandos bis HTML 2.0 - also auch Abfragen mit Schaltern und Eingabefeldern - und versteht auch einige Kommandos, die die Firma NetScape eingef�hrt hat. Allerdings fehlen noch ein paar �Nettigkeiten�: So unterst�tzt es bisher nur das Web-Protokoll HTTP. Wer seine EMail damit bearbeiten oder per FTP Dateien holen m�chte, mu� die anderen Programme des Pakets nutzen. Auch funktioniert die Cache-Verwaltung noch nicht.

Tabellen sind ebenfalls noch nicht implementiert. Aber das soll noch kommen. Ein automatischer Update-Service �bers Netz sorgt daf�r, da� man neuere Versionen sofort, umsonst und ohne Umst�nde erh�lt.

Voodoo Magic

Ein weiteres Schmankerl des Pakets ist die Software �Voodoo�, mit der sich elektronische Post verschicken und empfangen l��t. Komplett auf Amiga-Rechner ausgerichtet pr�sentiert sich Voodoo mit einer attraktiven Oberfl�che und zeitgem��en Funktionen. So kann man die elektronischen Schreiben im eingebauten Editor gleich eingeben (ohne ein externes Programm zu starten, was aber auch geht) und auch noch Bilder und T�ne hinzuf�gen. Diese werden nach dem allgemein g�ltigen MIME-Standard eingebettet; das gew�hrleistet den Austausch auch zwischen Amiga- und anderen Rechnersystemen.

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Stille Post: Voodoo ist tats�chlich der Magier unter den EMail-Programmen f�r Amiga-Rechner

Man kann eine Adressen-Liste f�hren und Mail in verschiedene Ordner verteilen, um die �bersicht zu behalten. Die beigelegte Version ist zwar nur �Light�, verf�gt aber �ber alle wichtigen Funktionen. Transfers von Briefen auf die eigene Festplatte erledigt das Programm �AmiPOP�. Es baut entweder regelm��ig oder auf Kommando eine Verbindung zum Mail-Rechner (der bei IBM steht) auf und holt die Mail ab. L��t man sich eine Mail anzeigen, geben weitere Icons dar�ber Auskunft, ob auch noch Kl�nge und Bilder dabei sind. Klickt man die Icons an, kann man die Bilder anschauen und den Sound erklingen lassen.

Voodoo besitzt eine umfangreiche ARexx-Schnittstelle und eine gute AmigaGuide-Hilfe, die jederzeit auf <Help> hin erscheint. Die Vollversion kann dar�berhinaus f�r die EMail-Adressen auch eine externe Datenbank ansteuern.

Da sich das Programm f�r die �bertragung ins Internet immer externer Programme bedient, kann es auch mit anderer TCP/IP-Software als der mitgelieferten verwendet und an neuere Protokolle einfach angepa�t werden.

File Transfer

F�r Amiga-User mindestens ebensowichtig wie das World Wide Web ist die Anbindung ans Aminet per FTP, dem �File Transfer Protokoll�. Hierf�r liegt dem Surfer-Paket �AmFTP� bei, ein Programm mit grafischer Oberfl�che, das sich wieder des Pakets �MUI� bedient.

Steht die Verbindung zu einem FTP-Server, von denen schon einige in einer Liste eingetragen sind, kann man Dateien per Drag&Drop von dort auf die eigene Platte kopieren. Das Fenster �hnelt dabei dem eines Dateimanagers wie �DirOpus�.

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Drag&Drop: �AmFTP� ist ein grafisch orientiertes Programm zum Dateienkopieren �bers Internet

Alle Einstellungen lassen sich einfach per Maus vornehmen; Statusanzeigen gestatten jederzeit, sich �ber die Datenlage ein Bild zu machen und evtl. sehr lange dauernde Aktionen vorzeitig abzubrechen. Der Verbindungsaufbau geschieht vollautomatisch. Wer von fr�her noch die alten FTP-Programme kennt, wo man jedes Kommando in einer Shell eingeben mu�te, wird erstaunt sein, wie einfach das Kopieren von Dateien aus aller Welt heutzutage sein kann.

Talk Show

Wer sich gerne mit Leuten in aller Herren L�nder unterh�lt, ben�tigt noch ein �Quatsch-Kanal-Programm�, im Fach-Chinesisch �IRC-Client� genannt. IRC steht f�r Internet-Relay-Chat: Das ist ein Dienst, der Usern erlaubt, sich bei einem IRC-Server anzumelden und in eine der dort verf�gbaren Diskussionsgruppen einzuklinken.

Fortan kann der User kurze Texte eintippen und abschicken, die alle anderen der Gruppe auf ihrem Bildschirm kurz darauf sehen. Desgleichen sieht der Benutzer die Bemerkungen der anderen. So kann eine Unterhaltung zwischen vielen Personen entstehen, die �ber die ganze Welt verteilt sein k�nnen.

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Kl�n-Software: Mit �AmIRC� kann man sich �bers Netz mit Freunden �ber alles M�gliche unterhalten

�AmIRC� ist das passende Programm aus dem Surfer-Paket f�r diesen Zweck. Es ist denkbar benutzerfreundlich aufgebaut, wenngleich es manchmal un�bersichtlich viele Fenster hat. Es erlaubt sogar, w�hrend der Unterhaltung Dateien an andere Teilnehmer zu verschicken und l��t sich komplett �ber die Oberfl�che einrichten.

Und sonst?

Die Basis der Anwendungen bildet �INet�, eine Weiterentwicklung aus dem AS225-Paket von Commodore, das vor dem Konkurs den Entwicklerstatus nicht mehr verlassen hat. INet enth�lt alle wichtigen Programme, die man sonst noch zum �internetten� braucht.

�ber die Stabilit�t der gro�en Programme (Voodoo, Mindwalker, AmFTP) l��t sich noch nicht viel sagen, da wir das Paket noch deutlich vor der Serienproduktion zur Ansicht erhielten und es verst�ndlicherweise nur Beta-Versionen enthielt.

Insgesamt l��t sich festhalten, da� die Internet-Software absolut up to date ist, flott arbeitet, gef�llig aussieht und sich kinderleicht bedienen l��t. Sogar die Anmeldung beim Provider (hier IBM) ist einfach und komfortabel gel�st. Damit l��t sich gut surfen.

dg

Literatur:

[1] Klaus Rosenfeld: Mit Vollgas �ber den Daten-Highway, Kurs in sechs Teilen, 5/95: S. 50, 6/95: S. 100, 7/95: S. 70, 8/95: S. 100, 9/95: S. 96, 10/95: S. 92

IBM-Einw�hlpunkte

F�r folgende St�dte gibt es Einw�hlpunkte: Augsburg, Bayreuth, Berlin, Bremen, Chemnitz, Dresden, D�sseldorf, Ehningen, Erfurt, Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, K�ln, Hannover, Leipzig, Magdeburg, Mainz, Mannheim, M�nchen, M�nster, N�rnberg, Regensburg, Rostock, Saarbr�cken, Stuttgart, Ulm, W�rzburg

Das Surfer-Paket

Der Internet-Surfer beinhaltet

� einen Amiga 1200
� mit 2 MByte RAM,
� Festplatte mit 260 MByte,
� ein Modem mit maximal 14400 Bits/s,
� alle n�tigen Anschlu�kabel
� das Magic-Software-Bundle mit Textverarbeitung Tabellenkalkulation, Datenbank, Malprogrammen, Terminplaner und Spielen.
� Kosten komplett: ca. 1200 Mark

Fachbegriffe

Browser: Programm zum Anzeigen von WWW-Seiten (s. World Wide Web), die �ber das Internet angefordert und in einem Fenster angezeigt werden.

Cache: Zwischenlager zum Speichern von Seiten, die man schon einmal angesehen hat. Beim n�chsten Aufruf werden Sie dann von Festplatte geladen.

Client: Allgemeine Bezeichnung f�r Nutzerprogramm. Ein Browser ist ein Client, da Daten anfordert und nutzt, die ein WWW-Server zur Verf�gung stellt.

Dienst: s. Service.

Einw�hlpunkte: Ein Rechner des Providers, der �ber Telefon zu erreichen ist und im Ortsbereich liegen sollte.

EMail: Elektronische Post. Eine EMail ist ein getippter Text, der ohne ausgedruckt zu werden, an den Empf�nger �bers Internet verschickt wird.

FTP: Steht f�r File Transfer Protokoll und ist eine komfortable Methode, Dateien weltweit zu kopieren - auf den eigenen oder andere Rechner.

HTML: Abk�rzung f�r HyperText Markup Language, die Befehlssprache, die WWW-Seiten so sch�n aussehen l��t und Eingaben erlaubt. Sie besteht aus K�rzeln, die in normalen Text eingebettet werden.

HTTP: Kurzform von HyperText Transfer Protokoll und besteht aus Definitionen, wie Daten im WWW angefordert, verschickt und quittiert werden.

Internet: Das riesengro�e Computernetz der Erde. Es besteht aus vielen zusammengekoppelten Teilnetzen. Als Privatmensch gelangt man nur �ber einen Provider ans Internet.

IRC: Steht f�r Internet Relay Chat, einem Dienst, der Mitgliedern einer Gruppe erlaubt, sich �ber ein Thema zu �unterhalten�. Die Mitglieder k�nnen dabei �ber die Welt verstreut sein. Texte m�ssen allerdings getippt werden.

Mosaic: Erster WWW-Browser; in gibt es auch f�r den Amiga (er hei�t AMosaic).

NetScape: Firma und Produktname des WWW-Browsers, den 75 Prozent aller Internet-Nutzer einsetzen (leider nicht f�r Amiga erh�ltlich).

Provider: Eine Firma, die den Zugang zum Internet gestattet (meist per Telefonleitung) und daf�r Geld verlangt.

Server: Ein gro�er Rechner, der WWW-Seiten und evtl. gro�e Dateisammlungen zum Kopieren per FTP bereith�lt.

Service: Oft auch auch Dienst genannt, ist ein Service eine bestimmte Art des Informationsaustauschs per Internet, wie WWW, FTP, IRC und EMail.

Surfen: Bildlich gesehen das Schwimmen und die Fortbewegung im Internet; meist ist damit aber das Springen von einer zur n�chsten World-Wide-Web-Seite in einem Browser gemeint.

World Wide Web: Alle HTML-Seiten mit Ihren Verkn�pfungen und Daten bilden zusammen das WWW (World Wide Web). Man kann es als Teilnetz des Internets auffassen. Erst das WWW hat das Internet so popul�r gemacht.


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Zuletzt aktualisiert von David G�hler am 21. M�rz 1996